Stadtkirche (St. Pankratius)

Foto der Stadtkirche in Heilbronn-Böckingen von außen

Kirchsteige 10
74080 Heilbronn

  • Öffentliche Verkehrsmittel

    Stadtbus Linie 1, Haltestelle Schuchmannstraße West (Fußweg 536 m)

  • Barrierefreier Zugang

    ja

Die Stadtkirche, oder auch Pankratiuskirche genannt, ist die Mutterkirche der Böckinger. Ihre Baugeschichte ist ein Spiegel der Zeitgeschichte. Urkundlich erwähnt wurde eine „Basilica“ in Böckingen bereits seit 795 (Lorscher Codex). Sie stand vermutlich auf dem selben Platz wie die heutige Stadtkirche die dem „Eisheiligen“ Pankratius geweiht ist. Pankratius, der etwa um 290 in der heutigen Türkei geboren wurde, starb 14-jährig in Rom als Märtyrer.

Die Pankratiuskirche datiert im Kern ins 13. Jahrhundert. Der ursprünglich gotische Bau war eine Chorturmkirche mit Turm im Osten. Das Kreuzrippengewölbe und der kielbogige Chorbogen stammen aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Unbekannte Baumeister erweiterten die Kirche
in der Renaissance um den südwestlichen Treppenturm: Mit seinen Wappen und dem reichen Roll- und Beschlagwerk ist er ein typisches Zeugnis für
die Architektur vor dem Dreißigjährigen Krieg. Aus Zeiten des Barock stammt der figürliche Epitaph für Christina von Berlichingen von 1770.

Nachdem die Kirche für die wachsende Zahl der Gläubigen zu klein geworden war, regte Dekan Lechler (1820-1903) schon 1881 an, St. Pankratius zu erweitern. Hierfür konnte 1899 der Stuttgarter Architekt Heinrich Dolmetsch(1846-1908) gewonnen werden. Er erbaute über 40 württembergische Kirchen im historistischen Stil, darunter die Kirchen in Untergruppenbach, Abstatt, Möckmühl und Roigheim. Dolmetsch fand eine brillante Lösung, indem er ein neues nach Süden ausgerichtetes Langhaus baute, das sowohl das alte Schiff als auch den Treppenturm integrierte, und im Osten dem alten Turm ein Glockengeschoss und einen spitzen neogotischen Helm aufsetzte. Die dezente Neogotik kennzeichnet auch das Innere des Kirchenschiffs mit hölzerner Empore und Kanzel. Die trapezförmige bemalte Holzdecke ruht auf geschweiften Konsolen und erinnert an den damals aktuellen Schweizerhausstil; die reichen Holzschnitzereien der Decke, Emporen und Kanzel sind die dominierenden Kennzeichen des Innenraums.

1991 wurde die Kirche sorgsam stilgerecht restauriert und die Zahl der Sitzplätze von 922 auf circa 550 zurückgenommen. Die jüngsten Kunstwerke sind zwei Fenster des Glaskünstlers Raphael Seitz.

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Helene Henning

Helene Henning

Mesnerin

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